Unsere Wohngruppen

Gemeinsam leben

In unseren Gruppenhäusern wohnen zwischen sechs und neun Kinder und Jugendliche zusammen. Die Mitarbeiter wechseln sich im Dienst ab und ermöglichen den Bewohnern einen strukturierten Ablauf ihres Alltags. Gemeinsame Mahlzeiten, feste Hausaufgabenzeiten und therapeutische und Freizeitangebote bieten das Gerüst für Stabilisierung und individuelle Förderung. Jede Gruppe hat Hauswirtschafterinnen, die sich fürsorglich um das Kochen, Putzen und Waschen kümmern – und je nach Alter helfen die jungen Menschen vor allem beim Essen zubereiten gerne mit.

Therapeutische Intensivgruppen

Die drei Intensivgruppen bieten besonderen Schutzraum entsprechend der Bedürfnisse ihrer jungen Bewohnerinnen und Bewohner. Kleinere Gruppengröße (6-7) und ein großzügiger Personalschlüssel sollen ein förderliches Umfeld gestalten, in dem die Kinder und Jugendlichen wieder besseren Zugriff auf ihre Ressourcen finden können.

Haus 2 "Das A-Team"

Intensivgruppe für Kinder mit Autismus-Spektrums-Störungen

Haus 6 "Die wilden Kerle"

Intensivgruppe für Kinder mit Traumabelastung und/oder Bindungsstörung

Haus 7 "Baumhaus"

Intensivgruppe für Kinder mit Traumabelastung und/oder Bindungsstörung

Heilpädagogische Intensivgruppen

Hier bilden therapeutische und heilpädagogische Fälle miteinander eine Wohngemeinschaft, leben zusammen und lernen voneinander.

Haus 1 "Die Oase"

Haus 3 "Das Schneckenhaus"

Haus 4 "Angel Kids"

Haus 5 "Maulwurfsparadies"

Gruppenübergreifend treffen sich Kinder zu unseren Neigungsgruppen. Ob wild mit Kanu, Fußball oder Klettern oder eher ruhig beim Kochen und Künstlern:

Für fast jeden gibt es das passende Angebot. Und Ferienlager machen wir auch:

Ganz in der Nähe in Thüringen oder auch mal in Italien oder Griechenland.

Außenwohngruppe (AWG)

Mit dem besonderen Schwerpunkt der schrittweisen Verselbstständigung und dem Fokus auf der Unterstützung bei Schulabschluss und Einstieg ins Berufsleben wohnen unsere acht „Größten“ nun zentral in Naila. Abgekoppelt vom Kinderdorf lernen sie sich selbst zu versorgen, bekommen dabei aber noch intensive Unterstützung beim Bewältigen der zahlreichen Alltagsaufgaben.
„Das Kinderdorf hat Nachwuchs bekommen“
Karl Bayer

bei der Einweihungsfeier am 26.04.2018

Sternstundenhaus

Das Sternstundenhaus ist eine heilpädagogische therapeutische Wohngruppe, welche im August 2021 eröffnet wurde.

Die Gruppe ist eine koedukative Gruppe mit Platz und angepasstem Schutzkonzept für insgesamt sieben Kinder von 0 bis 6 Jahren, die bis zu drei Plätze für integrierte Inobhutnahmen anbietet. Es werden Kinder aus Not- bzw. Gefährdungssituationen aufgenommen, deren seelisches oder körperliches Wohl gefährdet ist. Aufgenommen wird nach § 27 SGB VII i. V. mit den §§ 34, 8a und 42 SGB VIII und als vorübergehende Maßnahme nach §35a SGB VIII. Die Wohngruppe ist als Regelgruppe konzipiert, sodass Kinder von 0 Jahren bis zum schulpflichtigen Alter in dieser Gruppe leben können, aber als Anschlussmaßnahme grundlegend die Option der Weiterführung in der Stammeinrichtung besteht. Bei Fällen nach §§ 8a und 42 SGB VIII wird der Auftrag einer Perspektivenklärung auf Grundlage einer sozialpädagogischen Diagnostik und psychologischen Einschätzung erfüllt.

Artikel aus der Frankenpost

Schutzraum für Kinder

Naila: Das Sternstundenhaus ist eröffnet

Kinder aus schwierigen Verhältnissen sollen in der Nailaer Einrichtung Schutz und Ruhe finden. Die aufwendigen Umbauarbeiten in dem einstigen Tagungszentrum sind nun abgeschlossen.
Naila – Das „Sternstundenhaus der kleinen Spatzen“ des Diakoniewerks Martinsberg in Naila hat seine Pforten geöffnet. Dort erleben bis zu sieben Kinder vom Babyalter bis zu sechs Jahren, die aus sehr komplizierten Familienmilieus herausgenommen werden müssen, einen Ort der Geborgenheit. Das Diakoniewerk berichtet in einer Mitteilung von der Eröffnungsfeier.

„Nun dürfen wir voller Freude, dankbar und mit vielen Gästen unser neuestes Projekt einweihen.“ Mit diesen Worten eröffnete der geschäftsführende Vorsitzende des Diakoniewerkes, Gerhard Selbmann, die Feierstunde. Er freute sich über die zahlreichen Besucher, die der Einladung gefolgt waren, allen voran die Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Carolina Trautner. Sie reiste extra aus München an. Auch Landrat Oliver Bär, zugleich der Vorsitzende der Stiftung Martinsberg, Nailas Bürgermeister Frank Stumpf, der zweite Vorsitzende des Vereins, und das Kuratoriumsmitglied Hans-Peter Friedrich nahmen sich neben weiteren Kuratoriumsmitgliedern, zuständigen Behördenleitern, Nachbarn, Gönnern und Beschäftigten Zeit.
Viele trugen mit großzügigen Spenden erst dazu bei, dass dieses Gebäude für seine neue Nutzung umgebaut werden konnte – allen voran der Verein Sternstunden und die Bayerische Landesstiftung. Der Gebäudekomplex hat nun drei neue Bestimmungen: Aus den ehemaligen Wohnungen wurden Büro- und Besprechungsräume der zentralen Diakoniestation. Sie ist mit ihren etwa 60 Beschäftigten für die ambulante Alten- und Krankenpflege des Werkes zuständig. Im Keller des Anwesens befindet sich eine Kapelle. Auch sie wurde umgebaut und soll ein Ort der Stille für das Diakoniewerk Martinsberg und darüber hinaus für die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Naila werden. Die Künstlerin Mareike Ahrens hat diesen Raum mit Bildern zur Geschichte Mose gestaltet. Das Sternstundenhaus kommt in der ehemaligen Tagungsstätte unter.
Dieter Oelschlegel, Gesamtleiter der Jugendhilfeeinrichtung des Vereins Martinsberg erläuterte die Notwendigkeit des Sternstundenhauses. Er setzte sich mit dieser Problematik intensiv auseinander. „Zehn Prozent Steigerung gab es im Bereich der Kindeswohlgefährdung alleine von 2019 zu 2020“, erläuterte er und ergänzte, dass es sich dabei um körperliche wie auch seelische Verletzungen handelt. „Im Sternstundenhaus werden keine Unbefugten Zutritt zu den Räumen oder auch nur zum Außenbereich erhalten“, betonte Oelschlegel, dem Schutz, Geborgenheit, Vertrauen und Sicherheit der kleinen Kinder am Herzen liegen. Ein Fachteam von Pädagogen, Psychologen und Erziehern wird rund um die Uhr für die Kinder da sein.
Auch die für Kinder- und Jugendhilfe zuständige Sozialministerin Carolina Trautner betonte die Relevanz von Einrichtungen wie dem Sternstundenhaus und zeigte sich beeindruckt vom Ergebnis des Umbaus: „Ich freue mich sehr, dass mit dem Sternstundenhaus der kleinen Spatzen ein Ort der Geborgenheit und Sicherheit für die Kleinsten geschaffen werden konnte. Die neuen Räume sowie das Fachpersonal bieten ein sicheres Umfeld, das die Kinder, die hierher kommen, unbedingt brauchen, um das Erlebte verarbeiten zu können.“

„Es ist bemerkenswert, was Sie leisten“, sagte Landrat Oliver Bär in seinem Grußwort und merkte an, „dass die Kinder wohl immer Narben zurückbehalten werden. „Doch es gilt, Lebensfähigkeit aufzubauen und noch wichtiger, sie zu erhalten.“
Der Bürgermeister der Stadt Naila, Frank Stumpf, freute sich darüber, dass die Ministerin nach Naila gekommen war. Er selbst ist mit dem Diakoniewerk Martinsberg als zweiter Vorsitzender eng verbunden und erinnert sich gerne an seine berufliche Tätigkeit im Büro zurück. „Mit dem ‚Haus der kleinen Spatzen’ wird nun ein weiteres Haus des Diakoniewerks Martinsberg eingeweiht. Hier werden die Allerkleinsten mit Mut und Zuversicht auf das Leben vorbereitet. Das ist ein Grund zur Freude“, sagte Stumpf in seinem Grußwort.
Nach den Grußworten und den Erläuterungen der Verantwortlichen gab es die Gelegenheit zur Besichtigung. Bewundert wurden die kleinkindergerecht ausgestatteten Räume des Sternstundenhauses mit dem großen Spielgerät im Wohnzimmer, dem Innenhof mit Bobbycarbahn und Zaun mit lustigen Figuren.
„Nun schließt sich der Kreis“, führte Selbmann aus. „Wir betreuen in unseren acht Einrichtungen mit unseren 520 Beschäftigten nahezu jedes Alter vom Kleinkind bis zu Gästen auf ihrem letzten Lebensabschnitt in unserem Hospiz.“

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